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9-11 Survivor

Kantenflimmern stellte vor ein paar Tagen 9-11 Survivor vor.

Beim Lesen der Beschreibung des “Spiels” und der Reaktionen darauf überkommt mich mal wieder die Rage.

Bei dieser Art von “Spielen” geht es nie um ihre Qualität, oder ihre Einordnung im Medium Videospiel und was oder wie sie dazu beitragen, sondern stets nur um das verzweifelte Ringen des Mediums allgemein nach Legitimation.

Es bringt so ein Schmu immer ordentlich Schlagzeilen bei denen, die sich sonst um Spiele einen Dreck scheren, weil hier etwas vorgefunden wird was a) Skandalpotential hat und b) ein Thema tangiert mit dem die breite Öffentlichkeit etwas anfangen kann.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Art von Software zu Spielen kaum Bezug hat. Es werden keine der Stilmittel benutzt die Spiele erst ausmachen, die Palette der, beim Film würde man sagen Bildsprache, bei Videospielen ist das Vokabular das zur Analyse bereitsteht noch zu beschränkt, kommt nicht zum Einsatz.

Hier handelt es sich um schnöde “interaktive Software”, eine Simulation. 3D-Grafik und Navigation im Raum allein machen noch kein Spiel, dammit. Lediglich die Tatsache, in der Unreal Engine entwickelt zu sein stellt eine lose Verbindung zum Medium her.

Film is about the juxtaposition of imagery over time, and what that can do to us. Videogames are about cause and effect, and what that ultimately can do to us.

http://aderack.livejournal.com/380929.html

Wie also soll eine dreisimensionale Szene ohne Interaktionsmöglichkeiten uns anders als ein Film über das Thema bewegen oder informieren?

Und wie soll sowas in der Konsequenz zur Legitimation von Videospielen als eigener Ausdrucksform beitragen?

Augen auf Leute, Augen auf!