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M³: Chicken Shift

heute mit einer Extraportion Skurilität<p align=center>

Title Screen</p>

Chicken Shift gibt sich am Start unspektakulär, dem Titelbild ist nichts über Spielprinzip zu entnehmen. Die Spielanleitung verrät da schon etwas mehr:<p align=center>

Instructions</p>

Augenscheinlich geht es also um Hühner und Eier und rote und blaue “Things”, die umschalten, wenn man den am Automat entsprechend gefärbten Knopf drückt. Das hat schon eine gewisse Logik, irgendwie.<p align=center>

Level1</p>

Das erste Level: augenscheinlich hat der Besitzer einer Hühnerfarm sich in Automation versucht. Dazu hat er 4 Hühner in Nestern 5 Meter über dem Erdboden angebracht. Um die Eier vor dem sicheren Tod durch Absturz zu bewahren, führt eine art Kugelbahn von dort oben im wirren Zickzack zu einem Eierkarton, wobei an entscheidenden Stellen rote und blaue “things” eingebaut sind, die von dir gesteuert werden. Außerdem scheint der Mond durchs Fenster, und ein Termitenkäfig (unschwer am Schild “Termites” zu erkennen) und 3 Glühbirnen hängen im Stall herum, wie sie auf jeder Hühnerfarm zu finden sind. Dazu ertönt eine Musik, wie sie Jamba nicht besser hinkriegen würde. Da im ersten Level nur 3 Eier in den Karton passen, ist dies schnell geschafft. Das nächste Level präsentiert sich da schon mit mehr “things” und 9 Eiern, die in den Karton müssen, ist aber auch keine Herausforderung.

Jetzt erfährt die Geschichte eine spektakuläre Wendung: das 3. Level:<p align=center>

Level 3</p>

“Guide Eggs Out Window”…dahin, wo “EGGZIT” steht. Aha… Augenscheinlich sind die Küken in den Eiern durch das Rollen auf der Kugelbahn so konfus geworden, dass sie statt mit dem Schnabel zuerst mit den Füßen zuerst aus dem Ei kommen, und dann mit dem Ei auf dem Kopf wie Lemminge in den nächsten Abgrund hüpfen. Um dies zu verhindern, gibts ja die roten und blauen “things”. Vor sämtlichen Abgründen beschützt, platzt kurz vor dem Eggzit die Eierschale, und die frisch geschlüpfen Küken flattern biologisch völlig korrekt ins Freie, beziehungsweise in Level 4:<p align=center>

Level 4</p>

“Now put one chick into each nest”…aha…die Küken kommen also von ihrem Flug draußen wieder durchs Fenster herein. Lange unterwegs müssen sie auch gewesen sein, denn der Mond scheint wieder. Das Fliegen scheinen sie auch verlernt zu haben, denn jetzt muss man sie plötzlich mittels der “Things” in die Nester schleudern, wo sie dann innerhalb von 2 Sekunden auf volle Huhngröße aufwachsen.

Jetzt ist der weitere Verlauf der Geschichte zu erahnen, und richtig, es folgt wieder ein Eierrollbahn-Level, mit noch mehr Eiern, noch mehr kompliziert und noch schlimmeren Things. Spätestens jetzt wird einem auch die Funktion des Mondes, der Glühbirnen und der Termiten klar:<p align=center>

level 5</p>

Sie sind als Qualitätskontrolle angestellt! Für jedes Ei, das herunterfällt, geht eine Glühbirne an, leuchten alle drei, kommen die Termiten aus dem Käfig und fressen zur Strafe alles Holz im Level, dazu verzieht der Mond das Gesicht. Klar, so sieht eine übliche Strafmaßnahme für blöde Mitarbeiter im Kapitalismus aus. Ab diesem Level folgen die verschiedenen Leveltypen immer der Reihe nach aufeinander, also “Eier rollen” – “Eier aus dem Fenster” – “Küken ins Nest schmeißen”. Wie lange das ganze geht? Keine Ahnung, Continues gibts nicht, und über Level 12 bin ich mit einem Credit nie herausgekommen.

Bleiben eigentlich nur noch drei Fragen offen: 1. Wie um alles in der Welt kommt man auf so eine Idee? 2. Wie sperrt man Termiten in einen grobmaschigen Drahtkäfig? 3. Kriegt man davon bleibende Schäden?

Weitere Bilder hier.