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Rückblick: kackreiz.net Games of the Year (Teil 3)

Langsam nähern wir uns dem Finale. Lest in Teil 3, was dieses Jahr Final Fantasy V, Tetris Attack und Ninja Gaiden Black für mich zu besonderen Spielen gemacht hat.

Final Fantasy V

Irgendwann habe ich mir zur Aufgabe gemacht, alle Final Fantasy-Teile durchzuspielen, jedes Jahr mindestens eins. Anfang 2005 war ich noch mit Final Fantasy IV beschäftigt, in den Semesterferien habe ich mir Teil V vorgenommen. Nun ja, Final Fantasy ist halt Final Fantasy und viel zu sagen kann man dazu kaum. Es haut mich immer wieder um, wie Square spannende und dramatische Geschichten mit ein paar bunten Klötzchen erzählen kann. Sogar Final Fantasy V mit seinem Schwerpunkt auf dem Gameplay, lässt mit seiner Erzählung die meisten Konkurrenten alt aussehen. Maßgeblich verantwortlich ist mal wieder Nobuo Uematsus großartiger Soundtrack, Danger! und Clash on the Big Bridge jagen mir auch in 16bit Schauer über den Rücken. Das Jobsystem, eine Überarbeitung des Class-Systems aus Final Fantasy III reisst zwar heute niemanden mehr vom Hocker, funktioniert aber trotzdem sehr gut. In FF X-2 wurde es von Square fast identisch übernommen, leider waren dort die meisten Jobs überflüssig. FF V hat zwar auch seine Sorgenkinder wie den Chemist, die meisten Klassen verfügen aber über mindestens eine Fähigkeit die irgendwann extrem nützlich wird. Leider plagt mich im Moment das gleiche Problem vor dem ich am Ende von IV stand: Der verdammte letzte Endgegner ist viel zu schwer. Zu schwer in dem Sinne, dass man mit der Erfahrung und den Skills die man nach den letzten Bosskämpfen noch dazugewonnen hat, kaum einen Fuß auf den Boden kriegt, ohne vorher langwierig aufzuleveln. Die gesamten 35h davor hat FFV jedenfalls enorm viel Spaß gemacht, und diesen blöden Endgegner krieg ich auch noch klein, wär ja gelacht…

Tetris Attack/Puzzle League

Seit ich das erste Mal Tetris Attack gesehen habe, in irgendeinem wahnsinnigen Superplay-Video, war ich begeistert von dem Prinzip. Soviel Action hatte ich bis dahin in keinem Puzzle-Spiel gesehen. Tetris Terror Instinct gilt an dieser Stelle nicht: streng genommen kann man da auch keine Action sehen: in einem Frame wird der Block angezeigt, im nächsten liegt er auch schon unten. Lumines und Meteos fallen für mich mangels entsprechender Hardware flach. (ho-hum, das DS wird mit seiner wachsenden Bibliothek immer attraktiver, mal schaun :-) Leider lassen sich schnelle Puzzler nur schlecht emulieren, der Aufwand ein Spiel zu starten ist viel zu hoch, auf der Xbox das D-Pad zu schlecht um auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Die perfekte Plattform hingegen wäre der Gameboy Advance gewesen. Schade dass es bisher weit und breit keine Tetris Attack Variante für ihn gab. Überglücklich war ich dann, als mir im November das nahende Release von Puzzle League & Dr. Mario zu Ohren kam. Schnell bei eBay bestellt (bei aller Liebe, 40€ für ein 10 Jahre altes Spiel müssen nun wirklich nicht sein), die letzte Uni-Woche saß ich nur noch hinterm Pult versteckt und zockte GBA. Die neue Version bietet gegenüber Tetris Attack auf dem SNES einige sehr willkommene Änderungen: per Knopfdruck lässt sich die Geschwindigkeit der Steine erhöhen, was auf den Anfangsleveln die Wartezeiten auf gute Farbkombinationen stark verkürzt. Ausserdem lässt sich der Abbau der Steine in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen regeln und die Anzahl der Farben von 6 auf 4 reduzieren, was das Trainieren von Chains sehr erleichtert. Langweilige Vorlesungen können mich jetzt nicht mehr schrecken.

Ninja Gaiden Black

Ninja Gaiden Black steht auf dieser Liste aus den gleichen Gründen wie letztes Jahr – und noch ein paar mehr. Ninja Gaiden Black hat mich wie ihrerzeit die Vanilla-Version enorm gut unterhalten, an den Bildschirm gefesselt und ständig motiviert weiterzumachen. Nicht viele Spiele schaffen sowas: Du wachst völlig fertig auf, als erster, alle anderen pennen noch. Um dir die Langeweile (und den Kater) zu vertreiben machst du die Xbox an und spielst das erste Spiel was gerade daherkommt. Als du dich das nächste mal umsiehst, sind alle wach und gucken gebannt zu, du schaust auf den Schirm und stellst fest dass du gerade ein Drittel des Spiels durchgezockt hast. Ich bin fast geplatzt vor Freunde als auf der E3 Ninja Gaiden Black angekündigt wurde. Weil meine Xbox, äh, inkompatibel mit Xbox-Live ist und ich ausserdem keine Kreditkarte besitze, konnte ich mir nie Hurricane Packs für Ninja Gaiden herunterladen. Genau diese, und noch ein bißchen mehr hatten Tecmo zu einem leckeren Paketchen verschnürt und zu einem unwiderstehlichen Preis auf den Markt geworfen. Wenn Ninja Gaiden vorher 95% Gameplay-Wertung hatte, brachten die Neuerungen das Spiel nochmal ein gutes Stück näher an die 100. Vor allem der Lunar, der Kampfstab aus dem ersten oder zweiten Hurricane Pack, rockt die Scheisse fett. Wer damit auf seine Gegner einprügelt spürt praktisch jeden Knochen brechen, spätestens auf Level 3 sind ausserdem obszön lange Kombos möglich die vorher nur mit den Flails machbar waren. Einen großen Einfluss auf die Spielmechanik hat die Möglichkeit, Chargekombos ohne Fluidum aufzuladen. Dauert zwar ein bißchen länger, ist aber gerade deshalb bei langsamen, starken Gegner (verdammte Drachen) äußerst nützlich. Viele der Bosse haben gegenüber der Originalversion neue Strategien, bei Alma II musste ich erstmal ordentlich knabbern, vielerorts funktioniert Flying Swallow nicht mehr so gut. Das führt dazu dass man sich endlich mehr mit den anderen Moves beschäftigt und diese schätzen lernt. Auch ohne die Neuerungen konnte ich bei diesem zweiten Durchspielen von Ninja Gaiden Feinheiten entdecken, die schon im Original existierten, mir aber bisher entgangen sind, so zum Beispiel der extrem nützliche Instant-Charge. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ninja Gaiden sich (zumindest für die, die es nicht beim ersten Endgegner “OMFG, too hard!!” schreiend weggeworfen haben) zu einem echten Klassiker entwickelt, den man immer wieder gerne auspackt, durchspielt, dabei jedes Mal etwas neues entdeckt und über die Zeit völlig für sich gewinnt. Das werden im Genre der 3d-Schwertspiele weder God of War noch Prince of Persia je schaffen.

Upcoming: Teil 4 mit einem Review des Spiels des Jahres (Wetten bitte unten abgeben, Mitarbeiter von kackreiz.net sind von der Teilnahme ausgeschlossen) sowie Teil 5 mit diversen Sonderpreisen und lobenden Erwähnungen. Welches wollt ihr zuerst lesen?